Seit dem Jahr 2016 regelt das Präventionsgesetz die Förderung der Gesundheit von Arbeitnehmern durch die Krankenkassen. Dabei geht es um die individuelle Unterstützung der einzelnen Mitarbeiter. Sofern die Betriebe ihren Mitarbeitern eine Gesundheitsförderung anbieten wollen, sind sie auf sich allein gestellt.
Bei der betrieblichen Gesundheitsförderung handelt es sich um eine zeitgemäße Unternehmensstrategie, um Erkrankungen am Arbeitsplatz vorzubeugen, die Gesundheit zu stärken und das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu verbessern. Um vor diesem Hintergrund auch tatsächlich wirksame Maßnahmen in der betrieblichen Gesundheitsförderung anzubieten, wurde vom Fachbereich Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin der Jacobs University Bremen eine Studie durchgeführt.
Untersuchungen zu verschiedenen Maßnahmen zur vermeintlichen Verbesserung der Arbeitsfähigkeit und Erhebungen zur Veränderung des individuellen Verhaltens wurden entsprechend ausgewertet. Die Daten von über 4.000 Studienteilnehmern mittleren Alters und internationaler Herkunft mit hauptsächlich sitzenden Tätigkeiten flossen somit in die Studie ein.
Im Ergebnis zeigte sich eindeutig, dass eine erfolgreiche betriebliche Gesundheitsförderung maßgeblich darauf basiert, dass zunächst die möglichen krankmachenden Faktoren, die am Arbeitsplatz vorhanden sein könnten, verbessert werden müssen. In klassischen Bürojobs beispielsweise kommt die körperliche Bewegung bekanntlich zu kurz.
Hier wären folglich unbedingt Maßnahmen direkt im Büro notwendig, die das Bewegungsmuster der Arbeitnehmer positiv beeinflussen können, wie beispielsweise ergonomisches Mobiliar mit Steh-Sitz-Arbeitsplätzen. Um sicherzustellen, dass diese Angebote direkt vor Ort auch ausreichend genutzt werden, ist in erster Linie die eigene Motivierung des Mitarbeiters gefragt. Ein hoher Zeitdruck im Arbeitsalltag oder festgelegte Arbeitsabläufe verurteilen das individuelle Vorhaben aber oftmals zum Scheitern.
An dieser Stelle sollten die Betriebe den Arbeitnehmern unbedingt auch den zeitlichen Druck nehmen, indem sie zusätzlich Pausensport und Zeitmanagement-Workshops unter professioneller Leitung anbieten. Die gewünschten Bewegungseinheiten und Verhaltensänderungen der Mitarbeiter werden somit optimal in den Arbeitsalltag eingebaut, ohne dass die Verantwortung alleinig bei den Arbeitnehmern liegt. Idealerweise werden diese Maßnahmen durch zufriedenere und gesündere Mitarbeiter auch in deren Freizeit fortgeführt.
Mittlerweile gibt es viele Systeme und Strategien, um gesundheitsfördernde Maßnahmen und körperliche Aktivitäten nicht nur auf den Freizeitbereich, sondern im Berufsalltag einfließen zu lassen.
Was bringt betriebliche Gesundheitsförderung wirklich? Welche Arten sind am wirksamsten? Neueste Befunde zu Verhaltens- und Verhältnismaßnahmen
Pressemitteilung
4/2019