Altersmedizin: Anti-Aging und Gedächnisstörungen (Kognitive Störungen)

Anti-Aging-Medizin

Die Anti-Aging-Medizin trägt der Tatsache Rechnung, dass Dank des medizinische Fortschritts einerseits die Lebenserwartung steigt, andereseits aber die Anzahl der chronischen Krankheiten mit steigender Lebenserwartung zunimmt.

So ist davon auszugehen, dass viele der heute Geborenen 100 Jahre alt werden. Gleichzeitig gibt es eine Epidemie von Übergewicht, chronischen Krankheiten und Autoimmunkrankheiten. Jeder von uns möchte gesund alt werden, ohne die gesundheitlichen Probleme des Alters zu erleben. Anti-Aging-Medizin ist eine vorbeugende Medizin, im Gegensatz zur Reparaturmedizin.

In dieser Vorbeugung werden die Hauptgründe für das Altern aufgespürt:

  1. Schwindende Hormone
  2. Schäden durch freie Sauerstoff-Radikale
  3. Nachlassen der körpereigenen Abwehr und Verschiebung von Bekämpfung von Eindringlingen hin zu Allergie
  4. Verzuckerung von Zellmembranen
  5. Abnahme der Telomer-Länge
  6. Entstehung von seneszenten Zellen (Zombiezellen) 

Therapeutisch wird eine Änderung des Lebensstils, insbesonder der Ernährung und der Bewegungsmuster,eine Vitalstofftherapie und eine Behandlung mit bioidentischen Hormonen durchgeführt.

Gedächnisstörungen (Kognitive Störungen)

Wir möchten Sie über die aktuelle Situation bezüglich der Behandlung der Alzheimer-Krankheit informieren.

Bis heute gibt es leider kein Medikament, das als wirksame Behandlung für die Alzheimer-Krankheit anerkannt ist. Die verfügbaren medikamentösen Behandlungsoptionen beschränken sich auf Acetylcholinesterase-Hemmer und Memantine. Diese Medikamente werden je nach Stadium der Erkrankung eingesetzt und zielen darauf ab, die Wirkung der Neurotransmitter im Gehirn zu beeinflussen. Allerdings zeigen sie bestenfalls eine kurzfristige Verlangsamung der Symptome und basieren auf Erkenntnissen aus den 70er und 80er Jahren. Besorgniserregend ist, dass der klinische Nutzen dieser Medikamente zunehmend umstritten ist. Der Körper kann Anpassungsmechanismen entwickeln, und beim Absetzen der Medikamente können die Alzheimer-Symptome sogar schneller voranschreiten.

Warum sind bisher alle pharmakologischen monokausalen Ansätze gescheitert? Diese Frage stellte sich bereits im Jahr 2014 der US-Neurologe Dr. Dale Bredesen. Er erkannte, dass die Alzheimer-Krankheit eine generalisierte Stoffwechselstörung ist, die eine Vielzahl von Ursachen hat und daher multimodale Behandlungsansätze erfordert.

Dr. Bredesen erklärte die Grundlage für die Umkehrbarkeit der Alzheimer-Krankheit wie folgt: Diese Erkrankung entsteht nicht, weil das Gehirn etwas tut, was es nicht tun soll, wie es zum Beispiel bei Krebserkrankungen der Fall ist. Vielmehr ist Alzheimer die Folge eines normalen Abbauprogramms der Neuronen und ihrer Verbindungen, der Synapsen. Dieser normale Prozess, der eigentlich eine Schutzfunktion des Gehirns darstellt, gerät bei Alzheimer außer Kontrolle, weil das Gehirn durch verschiedene Faktoren akutem Stress ausgesetzt wurde und nun verzweifelt versucht, sich zu schützen.

Obwohl immer noch kein wirksames Medikament gegen die Alzheimer-Krankheit existiert, bietet der multifaktorielle therapeutische Ansatz von Dr. Dale Bredesen, einem Neurologen aus den USA, eine vielversprechende Perspektive. Dieser Ansatz ermöglicht eine individualisierte Therapie für Alzheimer-Patienten. Das sogenannte ReCode-Protokoll hat bereits im Anfangsstadium der Erkrankung erfolgreich den Krankheitsverlauf gestoppt und sogar umgekehrt. Diese Errungenschaften geben uns Mut und Hoffnung und zeigen deutlich, dass die Alzheimer-Krankheit kein unvermeidbares Schicksal ist.

Alzheimer ist eine generalisierte Stoffwechselerkrankung, die insbesondere durch eine ungesunde Lebensweise verursacht wird und der man gleichermaßen durch gesunden Lebensstil entgegenwirken kann: 

  • Alzheimer ist eine Mangelkrankheit
  • Alzheimer ist vermeidbar
  • Medikamente können krankheitsverursachende Mängel nicht ausgleichen
  • Eine kurative Therapie ist dennoch möglich

Es ist jedoch wichtig zu betonen: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Aussichten auf Erfolg. Daher ist es entscheidend, bei ersten Anzeichen von Alzheimer frühzeitig zu handeln, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Lassen Sie uns gemeinsam rechtzeitig aktiv werden und den Kampf gegen diese Erkrankung aufnehmen!

Wenn Sie weitere Informationen zu diesem Thema wünschen oder Fragen haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung und unterstützen Sie auf Ihrem Weg zu einer umfassenden Behandlung und Betreuung.

Dr. Dale Bredesen, Neurologe an der University of California, Los Angeles (UCLA), hat das ReCODE-Programm (Reverse of Cognitive Decline-Protocol) entwickelt, um kognitive Beeinträchtigungen und die Alzheimer-Krankheit umzukehren. Dieses Programm hat sich als vielversprechend erwiesen und führte bei vielen Patienten zu einer Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten sowie einer Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung.

In unserer Praxis für Funktionelle Medizin behandeln wir Demenz nach dem ReCODE-Programm bzw. dem Bredesen-Protokoll. Matthias Salewski ist offiziell als Practitioner (Praktiker) für Köln. Er gehört zu den wenigen Ärzten in Deutschland, die das ReCODE-Programm praktizieren.

Das ReCODE-Programm basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz, der verschiedene Aspekte des Lebensstils, der Ernährung und der Umwelt berücksichtigt, um die Gesundheit des Gehirns zu verbessern und zu erhalten.

Es handelt sich um ein personalisiertes Programm, das individuelle Risikofaktoren und Ursachen für kognitive Beeinträchtigungen oder Alzheimer identifiziert. Hierfür werden verschiedene diagnostische Tests durchgeführt, darunter neuropsychologische Tests, labortechnische Tests und bildgebende Verfahren.

Das Programm beinhaltet außerdem Maßnahmen zur Optimierung:

  • der Ernährung
  • zur Verbesserung des Schlafs
  • zur Stressreduktion
  • zur Steigerung der körperlichen Aktivität sowie
  • zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, um spezifische biochemische Ungleichgewichte auszugleichen.

Montreal-Cognitive-Assessment (MoCA)-Test auf kognitive Einbußen (Gedächnisstörungen)

Wir möchten Ihnen hier noch einige Informationen zum Montreal-Cognitive-Assessment (MoCA)-Test bereitstellen.

Der MoCA-Test wurde entwickelt, um schnell leichte kognitive Einbußen zu erkennen. Er ist ein Screening-Instrument, das verschiedene kognitive Bereiche berücksichtigt, darunter:

  • Aufmerksamkeit und Konzentration
  • Exekutivfunktionen
  • Gedächtnis
  • Sprache
  • Visuokonstruktive Fähigkeiten
  • Konzeptuelles Denken
  • Rechnen
  • Orientierung

Der Test wird in Form eines Interviews durchgeführt und dauert in der Regel etwa 10 bis 15 Minuten. Dabei werden verschiedene Aufgaben gestellt, um die genannten kognitiven Bereiche zu überprüfen. Die Auswertung des MoCA-Tests erfolgt anhand eines Punktesystems.

Wenn Sie Fragen zum MoCA-Test haben oder einen Termin für eine Untersuchung vereinbaren möchten, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihnen die bestmögliche Betreuung zu bieten.

Hier finden Sie den Test (Quelle: mocacognition.com)

Hinweis:

Der MoCA ersetzt keine ausführliche neuropsychologische Untersuchung. Die Diagnosestellung einer kognitiven Beeinträchtigung beruht zwingend auf einer breiteren Abklärung (inkl. persönlicher Anamnese, möglicherweise Angaben der Angehörigen, körperliche und bildgebende Untersuchungen, Medikamentenanamnese). Der MoCA kann jedoch bei der Entscheidung helfen, ob solche weiterführenden Abklärungen indiziert sind (Case-Finding).